Theater im Pfalzbau: "Der Zar lässt sich fotografieren", "Die sieben Todsünden"
30.06.2025
2025 jährt sich der Geburtstag des Komponisten Kurt Weill zum 125. Mal, sein Todestag zum 75. Mal. Das Pfalztheater Kaiserslautern nimmt dies zum Anlass für einen spannenden Doppelabend mit zwei Werken Kurt Weills, der den Beginn seines künstlerischen Schaffens und das Ende seiner Arbeit in Europa exemplarisch dokumentiert.
Die gelungene Aufführung gastiert am Freitag, 4. Juli um 19.30 Uhr und am Sonntag, 6. Juli 2025 um 18 Uhr zum Ausklang der Saison auf den Pfalzbau Bühnen.
Der groteske Einakter "Der Zar lässt sich fotografieren", dessen Text der expressionistische Autor Georg Kaiser verfasste, trägt wegen der farcenhaften Story den Untertitel Opera Buffa.
Eine Anarchistenbande erfährt, dass sich der russische Zar in Paris im Fotoatelier der schönen Angèle fotografieren lassen will. Sie überwältigen das Personal und verkleiden sich mit dessen Kleidern. Der Zar, entzückt von der falschen Angèle und ihrem Umfeld, schickt bald seine Wachposten weg und flirtet heftig mit der vermeintlichen Fotografin. Im Trubel gelingt den Anarchisten die Flucht. Das Erstaunen des Zaren ist groß, als er am Ende der wirklichen Angèle ins Gesicht blickt. Im Stück findet sich der erste populäre Schlager Weills, der "Tango Angèle", und manches verweist auf spätere Erfolge des Komponisten.
"Die sieben Todsünden" entstanden 1933 in Paris, wohin Kurt Weill vor den Nationalsozialisten geflüchtet war. Als Textdichter suchte sich Weill erneut Bert Brecht aus, mit dem er schon in Berlin zusammengearbeitet hatte. "Die sieben Todsünden" wurden ihr letztes gemeinsames Projekt.
Ausgehend von den sieben Todsünden der katholischen Kirche – Faulheit, Stolz, Zorn, Völlerei, Unzucht, Habsucht und Neid – werden hier die Lebens- und Leidensstationen der jungen Anna erzählt. Sie opfert sich für ihre Familie auf, die unter den Belastungen ihrer unmenschlichen Umwelt bereits zerbrochen ist – und nimmt sich als gespaltene Persönlichkeit Anna 1 und 2 wahr. Anna wird von ihrer Familie, gesungen von einem Männerquartett, durch Amerika getrieben, die auf ihre Kosten ein bequemes Leben führen will und ihr gerne Faulheit vorwirft.
In einer raffinierten Kombination von Gesang und Tanz wird der Weg zum Erfolg der Schwestern Anna I und Anna II durch die Städte nachgezeichnet. Die Todsünden der christlichen Tradition werden zu Todsünden des Kapitalismus umgedeutet.
Die musikalische Leitung des Doppelabends liegt in den Händen von Olivier Pols, Regie führte Martina Veh. Das Bühnenbild entwarf Thomas Dörfler, die Kostüme Christl Wein.
Es musiziert die Pfalzphilharmonie Kaiserslautern, neben dem Ballett- und Sängerensemble wirkt der Chor des Pfalztheaters unter der Leitung von Aymeric Catalano mit.
Preise 51 € / 42 € / 34 € / 26 €, Kartentelefon 0621 504-2558
Fotos zum Stück können Sie sich im Pressebereich der Website unseres Theaters herunterladen: www.theater-im-pfalzbau.de/service/presse
Pressekontakt: Theater im Pfalzbau Ludwigshafen
Ansprechpartner: Dr. Roswita Schwarz, Telefon: 0621 504-2540, E-Mail: roswita.schwarz@ludwigshafen.de
Carolin Grein, Telefon: 0621 504-2541, E-Mail: carolin.grein@ludwigshafen.de