Fairtradetown
Fairtrade-Towns fördern gezielt den fairen Handel auf kommunaler Ebene und sind das Ergebnis einer erfolgreichen Vernetzung von Personen aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft, die sich für den fairen Handel in ihrer Stadt stark machen.
Aufgrund der engagierten Bewerbung wird der Stadt Ludwigshafen nun die besondere Ehre zuteil, von Fairtrade Deutschland als Jubiläumsstadt ausgezeichnet zu werden. Bei einer Feierstunde in der Rheingalerie überreicht Frau Claudia Brück (Vorständin Fairtrade) die Urkunde an Oberbürgermeisterin Steinruck und die Steuerungsgruppe Fairtrade-Town LU. Zu diesem besonderen Anlass gratulierte auch die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, in einer Grußbotschaft.
Um den Titel Fairtrade-Stadt zu erhalten, mussten fünf Kriterien erfüllt werden: der Ratsbeschluss, Fairtrade-Town zu werden, die Bildung einer Steuerungsgruppe, eine Mindestzahl an fair gehandelten Produkten in Gastronomie und Einzelhandel, Informations- und Bildungsaktivitäten in Kirchen, Schulen und Vereinen sowie Öffentlichkeitsarbeit zum Thema fairer Handel. In Ludwigshafen haben sich Engagierte aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft vernetzt und diese Kriterien erfolgreich umgesetzt. Einen Tag zuvor wurde die kooperierende Berufsbildende Schule Wirtschaft 2 erfreulicherweise nach erfolgreicher Bewerbung als Fairtrade-School ausgezeichnet.
Die Kampagne Fairtrade-Town wurde von Fairtrade Deutschland initiiert. Städte und Gemeinden spielen eine entscheidende Rolle bei der Erreichung globaler Nachhaltigkeitsziele wie etwa den Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen (SDGs). Durch ihre enorme Kaufkraft können sie viel bewegen. Schätzungen zufolge fließen etwa 35 Prozent der deutschen Staatsausgaben, umgerechnet 500 Milliarden Euro, in die Beschaffung von Produkten und Dienstleistungen über die öffentliche Hand. Viele Fairtrade-Towns setzen auf eine öko-faire Beschaffung und unterstützen so aktiv SDG 12 "Verantwortungsvoller Konsum und Produktion". Aufklärungsarbeit zu ungerechten Handelsstrukturen, faire Einkaufspraktiken und langfristiges Engagement sind die Grundpfeiler der Fairtrade-Town-Kampagne. Bereits die Hälfte der Bevölkerung lebt in einer Fairtrade-Town.
Weitere Infos auch auf www.faires-lu.de
oder auf der Sonderseite bei Fairtrade
LU-Fair ist mehr
Bei den fairen Städten geht es nicht nur um die Förderung des fairen Handels, sondern um die Durchsetzung der 17 Globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs = Sustainable Development Goals). Diese umfassen ein weit gefächertes Themenspektrum und verdeutlichen den doch für manchen sehr abstrakt klingenden Begriff "Nachhaltigkeit".
- Ziel 1: Keine Armut
- Ziel 2: Kein Hunger
- Ziel 3: Gesundheit und Wohlergehen
- Ziel 4: Hochwertige Bildung
- Ziel 5: Geschlechtergleichheit
- Ziel 6: Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen
- Ziel 7: Bezahlbare und saubere Energie
- Ziel 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
- Ziel 9: Industrie, Innovation und Infrastruktur
- Ziel 10: Weniger Ungleichheiten
- Ziel 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden
- Ziel 12: Nachhaltige/r Konsum und Produktion
- Ziel 13: Maßnahmen zum Klimaschutz
- Ziel 14: Leben unter Wasser
- Ziel 15: Leben an Land
- Ziel 16: Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen
- Ziel 17: Partnerschaften zur Erreichung der Ziele
Was sich genau hinter den einzelnen Zielen verbirgt und was jede/r Einzelne tun kann, zeigt die zugehörige Internetseite 17ziele.de.