Interkulturelle Angebote

Ob Islamunterricht, islamisches Gräberfeld oder christlich-islamischer Gesprächskreis - die Angebote, die Kulturen miteinander verbinden, sind in Ludwigshafen vielfältig.

Interkultureller Kalender

Ludwigshafen ist eine weltoffene Stadt. Der Interkulturelle Kalender bildet diese Vielfalt ab. Er wird seit 2006 von der Integrationsbeauftragten der Stadtverwaltung Ludwigshafen, Abteilung Integration, herausgegeben und ist mittlerweile zu einer gefragten Tradition zum Jahresbeginn geworden.

Der Interkulturelle Kalender bietet vielen Menschen und Behörden, von Integrationsakteur*innen, Tageseinrichtungen für Kinder, Schulen, Vereine, Migrantenorganisationen, Verbänden bis Bürger*innen unserer Stadt einen Überblick über die wichtigsten Festtage der Weltreligionen. Er umfasst die islamischen, christlichen, buddhistischen, hinduistischen, jüdischen, alevitischen und orthodoxen Feiertage. Einige Festtage des Bahaitums des Êzîdentums sind in den vergangenen Jahren noch hinzugefügt worden. Somit ist die Möglichkeit entstanden, sich nicht nur über die Festtage aufzuklären, sondern darüber hinaus auch daran teilzunehmen und dadurch neue Begegnungen in der Nachbarschaft oder im beruflichen Umfeld zu erfahren oder zu vertiefen.

Neben diesen religiösen Festtagen enthält der Kalender auch gesetzliche und sonstige Gedenktage. Der Kalender enthält eine Auswahl und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.Der Interkulturelle Wandkalender kann als DIN-A-3-Format heruntergeladen werden. Er ist urheberrechtlich geschützt.

Islamunterricht als Modellprojekt

Der Religionsunterricht ist laut Grundgesetz und Landesverfassung “ordentliches Unterrichtsfach” und wird “in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Religionsgemeinschaften erteilt”. Die Zusammenarbeit zwischen Staat und Religionsgemeinschaft ist für den Religionsunterricht notwendige Voraussetzung, um der gemeinsamen Verantwortung gerecht zu werden. Seit 2004 wird islamischer Religionsunterricht (IRU) modellhaft in Ludwigshafen erprobt.

Der islamische Religionsunterricht ist mit dem katholischen und evangelischen Religionsunterricht gleichwertig Deshalb handelt es sich bei dem Unterricht auch nicht um Islamkunde. Der islamische Religionsunterricht unterliegt denselben Regelungen wie der andere Religionsunterricht. Er wird in deutscher Sprache erteilt, wird benotet, ist versetzungsrelevant und unterliegt der staatlichen Schulaufsicht.

Ansprechpartner der lokalen Partner zum Islamischen Religionsunterricht für Ludwigshafen

  •  Ayhan Aydinli
    Christlich-Islamischer Gesprächskreis Ludwigshafen (CiG)
    E-Mail: a.aydinli@arcor.de
  • Prof. Dr. Merdan Günes
    Islamische Frauenbildungsstätte Ludwigshafen - IGRA e. V.
    E-Mail: merdanguenes@web.deA
  • Aysel Yilmaz
    Islamische Frauenbildungsstätte Ludwigshafen - IGRA e. V.
    E-Mail: aysel.74@hotmail.de

Ausbildung der rheinland-pfälzischen Lehrkräfte

Das Konzept zur Lehreraus- und -fortbildung für Islamischen Religionsunterricht in Rheinland-Pfalz orientiert sich an dem Ziel, sowohl fachlich wie auch pädagogisch gut qualifizierte Lehrkräfte für Islamischen Religionsunterricht im Unterricht einsetzen zu können und entsprechende Voraussetzungen zu schaffen, damit die IRU-Lehrkräfte in der Schulgemeinschaft gut integriert sind. Im Grundschulbereich werden die IRU-Lehrkräfte aufgrund des vorherrschenden Klassenleiterprinzips auf vielfältige Weise in den Schulalltag integriert (zum Beispiel durch gemeinsame Projekte).

Im Sekundarbereich I sollen die IRU-Lehrkräfte neben IRU mindestens ein weiteres Unterrichtsfach anbieten können. Islamischer Religionsunterricht Ludwigshafen findet in der Primarstufe und Sekundarstufe I statt.

Islamischer Religionsunterricht wird in der Primarstufe an folgenden Grundschulen erteilt: Albert-Schweitzer-Schule, Bliesschule, Goethe-Mozart-Schule, In der Langgewann, Pfingstweide, Rupprechtschule, Schillerschule Mundenheim, Schillerschule Oggersheim und Wittelsbachschule.

In der Sekundarstufe I wird Islamischer Religionsunterricht an den folgenden Schulen erteilt: Anne-Frank-Realschule plus, Albert-Einstein Grund und Realschule plus, Integrierte Gesamtschule Edigheim, Integrierte Gesamtschule Gartenstadt, Max-Planck-Gymnasium und Heinrich-Böll-Gymnasium und Wilhelm-Humboldt-Gymnasium.

Für den islamischen Religionsunterricht in Ludwigshafen hat das Bildungsministerium die örtliche Islamische Frauenbildungsstätte IGRA und den örtlichen Christlich-Islamischen Gesprächskreis als verlässliche Partner gewonnen.

Krankenpflege und Gebetsraum im Klinikum

Da Muslime einen zunehmenden Anteil an Pflegepersonal und Patienten im Gesundheitsbereich ausmachen, wurden im März 2003 im Städtischen Klinikum Ludwigshafen zwei Gebetsräume (Frauen und Männer getrennt) mit Gelegenheit zu rituellen Waschungen eingerichtet, die Personal und Patienten zur Verfügung stehen.

Wie in vielen anderen Kliniken steht eine Liste mit Dolmetschern zur Verfügung, nicht nur weil ein Teil der muslimischen Patienten über zu geringe Deutschkenntnisse verfügt, sondern weil es darum geht, Diagnosen und Therapien kultursensibel zu vermitteln. Aus diesem Grund wird vermehrt Pflegepersonal mit Migrationshintergrund ausgebildet und eingestellt und zum Thema kultursensible Pflege geschult. Auch die Verpflegung muslimischer Patienten nach muslimischen Regeln ist gewährleistet.

www.klilu.de

Islamisches Gräberfeld

Auf dem Ludwigshafener Hauptfriedhof gibt es ein Gräberfeld, dessen Gräber nach Mekka ausgerichtet sind.

Ludwigshafen gehört zu den Städten, in denen muslimische Mitbürger die Möglichkeit haben, ihre Angehörigen gemäß den Riten ihrer Religion zu bestatten. Hierzu wurde auf dem Ludwigshafener Hauptfriedhof eigens ein Gräberfeld eingerichtet, auf dem die Grabstätten nach Mekka ausgerichtet sind, und das über einen rituellen Aufbahrungstisch verfügt.

Christlich-islamischer Gesprächskreis

Der christlich-islamische Gesprächskreis ist ein offener Kreis für alle, die an gegenseitiger Verständigung unter Einbezug religiöser Themen in Ludwigshafen interessiert sind. Er wurde 1995 gegründet und beschäftigt sich in seinen monatlichen Treffen mit aktuellen theologischen, spirituellen und gesellschaftlichen Fragen. Vor allem aber soll er ein Ort des Kennenlernens und der persönlichen Begegnung sein, die durch die Diskussion, aber auch in gemeinsamen Unternehmungen ermöglicht wird. Die gemeinsame Feier von Festen spielt ebenfalls eine Rolle. Die Treffen finden im Heinrich-Pesch-Haus statt.

Kontakt:
Dr. phil. Matthias Rugel SJ
Telefon: 0621 5999-365
E-Mail: rugel@hph.kirche.org
hph.kirche.org


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