Volkshochschule organisiert Schulvorbereitungs- und Alphabetisierungskurse für zugewanderte Kinder und Jugendliche

15.07.2025

Unter den Geflüchteten und Zugewanderten, die der Stadt Ludwigshafen zugewiesen werden, befinden sich auch viele Familien mit schulpflichtigen Kindern und Jugendlichen. Um 13 dieser jungen Menschen im Alter von zehn bis 13 Jahren den Schulstart zu erleichtern, führt die Volkshochschule (VHS) Ludwigshafen seit dem 23. Juni einen intensiven Schulvorbereitungskurs durch. Das Projekt richtet sich an schulpflichtige Schüler*innen, die noch keiner Regelschule zugewiesen wurden. Im Mittelpunkt steht die Alphabetisierung sowie der Erwerb grundlegender Deutschkenntnisse für den Schulalltag.

Ermöglicht wird das Projekt durch die Unterstützung der Stiftung alphafit4future, die mit ihrer Spende einen Beitrag zur Bildungsintegration in Ludwigshafen leistet. "Die Stiftung alphafit4future trägt durch ihre Spende maßgeblich dazu bei, dieses Bildungsprojekt zu realisieren und für die Jugendlichen einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu einem erfolgreichen Schulabschluss zu legen", erläutert Olga Kormilicina, die den Kurs bei der VHS Ludwigshafen organisiert.

Die VHS und die Stiftung arbeiten seit dem Jahr 2021 zusammen. Begonnen wurde im Schuljahr 2021/22 mit drei Alphabetisierungskursen für zugewanderte Kinder an der Karolina-Burger-Realschule plus. Die Kinder, die aufgrund ihres Alters und ihren vorherigen Schulbesuchen im Herkunftsland in die fünften bis achten Klassen eingestuft waren, konnten zusammen mit Angeboten der Schule zum Teil erstmalig, zum Teil als sogenannte Zweitschriftlerner*innen in der lateinischen Schrift alphabetisiert werden.

Im Jahr 2024 wurde der erste zweimonatige Schulvorbereitungskurs für 20 neu zugewanderte Schüler*innen der Sekundarstufe zur Alphabetisierung und Sprachförderung organisiert. Der größte Teil der Teilnehmenden konnte anschließend in die Berufsbildende Schule einmünden. Ein Teilnehmer aus diesem Kurs konnte im Frühjahr 2025 bereits eine Telc B1-Prüfung erfolgreich mit dem Ergebnis B1 ablegen.

Alle Kurse werden von erfahrenen Dozent*innen der VHS geleitet, die über umfassende Kenntnisse im Bereich der schulischen Förderung verfügen. Darunter sind Deutschlehrkräfte, die sonst in der VHS Erwachsene unterrichten, aber auch pensionierte Lehrer*innen. Bei den Kursen handelt es sich um gezielte Maßnahmen, die teilnehmenden Kindern und Jugendlichen eine solide sprachliche Grundlage für ihre schulische Laufbahn in Deutschland bieten sollen.

"Durch die Förderung der Stiftung alphafit4future können wir für neu angekommene Kinder und Jugendliche eine Lücke im Übergang von der Ankunft in Deutschland bis zum Besuch einer Schule schließen", ergänzt Heike Ettischer, pädagogische Mitarbeiterin an der VHS.

Um Lehrkräfte, zusätzlich aber auch engagierte Ehrenamtliche, sogenannte "Lese-Lernhelfer" in der Alphabetisierung von Kindern und Jugendlichen weiter zu qualifizieren, wurden in den Jahren 2023 und 2024 von der VHS und der Stiftung alphafit4future gemeinsam Fortbildungen zum Thema "Elementarer Schriftspracherwerb" durchgeführt. Insgesamt 55 Personen nahmen bisher an den Schulungen teil, um modernste Methoden kennenzulernen, neuzugewanderten Schüler*innen die elementaren Grundlagen im Lesen und Schreiben erfolgreich und effizient vermitteln zu können. Der nächste Workshop ist bereits für September 2025 geplant.

"Als kommunale Einrichtung der Erwachsenenbildung engagieren wir uns seit vielen Jahren gemeinsam mit Kooperationspartnern und Fördermittelgebern dafür, die Arbeit der Schulen in der Integration von zugewanderten Kindern und Jugendlichen zu ergänzen und zu unterstützen. Wir haben dazu die Expertise und die geeigneten Lehrkräfte", sagt Stefanie Indefrey, Leiterin der VHS.

Am Montag, 14. Juli 2025, besuchten Mitglieder des Stiftungsbeirats von alphafit4future den aktuellen Schulvorbereitungskurs. "Als Förderer macht es uns eine große Freude, einen ganz hautnahen Eindruck von dem Geschehen in einem Kurs zu bekommen", berichtet Mathias Berkel, Vorsitzender des Stiftungsbeirats. “Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Analphabetismus von jungen Menschen zwischen sechs und 21 Jahren in der Metropolregion Rhein-Neckar zu bekämpfen, um diesen jungen Menschen bessere Zukunftsperspektiven zu ermöglichen. Über die gute Zusammenarbeit mit der Volkshochschule zur Erreichung unserer Ziele sind wir sehr froh.”

 


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