Mit SmartKitasLU schneller zum Betreuungsplatz

Stadtverwaltung schlägt neues Konzept zum nachhaltigen Kita-Bau vor

Raum in einer Kindertagesstätte

Beim Bau von Kindertagesstätten will die Stadt Ludwigshafen künftig neue Wege gehen. Die städtische Bauprojektgesellschaft Ludwigshafen (BPG) soll zunächst drei so genannte SmartKitas mit insgesamt 300 Betreuungsplätzen für Kinder ab zwei Jahren errichten. Mit der Projektierung der ersten Kita könnte nach Zustimmung der stadträtlichen Gremien unmittelbar begonnen werden. Sie würde dann im Frühjahr 2027 ihren Betrieb aufnehmen. Baubeginn für die beiden anderen Kitas wäre 2026 und 2027; sie sollen dann im Frühjahr 2028 und im Frühjahr 2029 zur Verfügung stehen. 

Der Grundgedanke: Anders als die Kernverwaltung, die hohe rechtliche Hürden nehmen muss, kann die städtische Gesellschaft innerhalb eines gewissen Rahmens schneller bauen. Ein entsprechendes Konzept unterbreitet die Stadtverwaltung dem Bau- und Grundstücksausschuss in seiner Sitzung am 12. Mai 2025. Die endgültige Entscheidung über die Realisierung trifft der Stadtrat am 30. Juni 2025.

Vollständige Pressemeldung zum Thema SmartKitas vom 5. Mai 2025

  • Was sind SmartKitas?

    SmartKitas sind Kindertagesstätten, die aufgrund ihrer modularen Bauweise grundsätzlich für unterschiedliche Nutzungen geeignet sind. Aktuell benötigt Ludwigshafen Betreuungsplätze für Kinder. Diesen sollen nun auch durch SmartKitas geschaffen werden.  In der Zukunft ist es aber möglich, dass sich Bedarfe aufgrund der demografischen Entwicklung verändern, also beispielsweise, wenn die Geburtenzahlen sinken oder es mehr ältere Menschen gibt. Dann ist eine (Um)Nutzung als Schulerweiterung, für soziale Einrichtungen, als Treffpunkt für Senior*innen oder Beratungsstelle denkbar ebenso wie eine Wiederverwendung als Kita an einem anderen Standort. 

  • Wie werden die Gebäude aussehen?

    Die SmartKitas werden in einer Holz-Modulbauweise errichtet. Es handelt sich um zweigeschossige Gebäude, die vorgefertigt und wetterunabhängig produziert werden können. Der Aufbau ist schnell und unkompliziert möglich. Während der Produktion der Module im Werk kann parallel vor Ort das Baugrundstück für die Errichtung des Gebäudes vorbereitet werden. Vergleichbare Einrichtungen gibt es bereits beispielsweise in Hessen. 

  • Wer baut die SmartKitas?

    Das Konzept für die SmartKitas hat die Bauprojektgesellschaft (BPG) Ludwigshafen entwickelt. Die BPG ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Stadt Ludwigshafen. Sie wird die SmartKitas im Auftrag der Stadt bauen, sofern der Bau- und Grundstücksausschuss am 12. Mai und der Stadtrat am 30. Juni 2025 diesem Vorschlag der Verwaltung zustimmen. Die BPG verfügt über ein Geschäftsfeld Hochbau, das derzeit den Abriss des Rathaus-Centers umsetzt und unter anderem im vergangenen Jahr Unterkünfte für Geflüchtete in Modulbauweise realisiert hat. Sie hat – anders als die Bereiche der Stadtverwaltung – den Vorteil, dass sie als Gesellschaft in einer privaten Rechtsform nicht an die Vorgaben des nationalen Vergaberechts gebunden ist. Mit ausschlaggebend dafür, die BPG mit dem Bau von Kitas zu betrauen, sind zudem die positiven Erfahrungen im Kontext der Hochstraßen, des Rathaus-Rückbaus sowie beim schnellen Bau von Unterkünften für Asylsuchende.

  • Wo genau werden die SmartKitas gebaut und wie viele Betreuungsplätze entstehen?

    Errichtet werden sollen die drei Einrichtungen mit jeweils 100 Plätzen für Kinder ab zwei Jahren an Standorten in der Nördlichen Innenstadt und in Friesenheim: In der Leuschnerstraße auf der Parkplatzfläche, im Bereich des Friedensparks an der Rohrlachstraße und an der Pettenkoferstraße gibt es Grundstücke, die grundsätzlich dafür geeignet sind. Insgesamt werden also 300 neue Kita-Plätze entstehen.

  • Warum entstehen die SmartKitas an diesen Standorten?

    In den Stadtteilen Nördliche Innenstadt (75) und Friesenheim (225) besteht ein hoher Bedarf an Kita-Plätzen, deswegen wurden die genannten Standorte identifiziert. Mit den 300 neuen Plätzen ist der Bedarf in diesen Stadtteilen für die kommenden Jahre gedeckt. Auch erwartet die Stadtverwaltung positive Auswirkungen auf die angrenzenden Quartiere.

  • Werden künftig alle neuen Kitas nach diesem Konzept gebaut?

    Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten werden sicher nicht alle Kita-Bauten künftig als SmartKita gebaut werden können. Die Stadt hat mit den SmartKitas jetzt aber ein weiteres, nachhaltiges Instrument an der Hand, um den Ausbau des Betreuungsangebotes voranzutreiben.

  • Was ist das Besondere am Konzept der SmartKitas?

    Das Konzept SmartKita ist aufgrund seiner agilen Ausrichtung auf eine Nutzungszeit der Gebäude von weniger als 20 Jahren ausgelegt. Die Gebäude fallen deswegen nicht unter die einschlägige Verwaltungsvorschrift des Landes Rheinland-Pfalz “Gewährung von Zuwendungen zu den Baukosten von Kindertagesstätten”, die Investitionen in auf Dauer angelegte Neubau-, Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen fördert. Damit würde bei einer Umsetzung des Konzeptes eine Bezuschussung durch das Land Rheinland-Pfalz und das damit verbundene aufwendiges Antragsverfahren beim Land wegfallen. Es kann also schneller gebaut werden.


Podcast der Stadtverwaltung