Konstante Verkehrsführung sorgt für gute Orientierung und Planungssicherheit - Die neue Helmut-Kohl-Allee: 2026 starten die Bauarbeiten am Nordbrückenkopf
25.08.2025
In der Mitte und im Westen nimmt die neue Helmut-Kohl-Allee bereits Gestalt an. Im Anschluss an die Autobahn 650 Richtung Stadtmitte wächst die sogenannte Westbrücke planmäßig über die Gleise der Deutschen Bahn. In der Innenstadt ist auf den ehemaligen Parkplätzen Jaegerstraße und Messplatz zu beobachten, wie Zug um Zug die neue Straße entsteht und wo die Helmut-Kohl-Allee künftig verläuft.
Um den Anschluss an die Kurt-Schumacher-Brücke zu schaffen, starten Mitte kommenden Jahres die intensiven Bauarbeiten am Nordbrückenkopf. Diese Bauarbeiten werden die schwierigsten und komplexesten im Rahmen des Gesamtprojektes sein und vier Jahre andauern. Im Vorfeld haben sich Stadtverwaltung und Bauprojektgesellschaft (BPG) intensiv mit den Bauabläufen auseinandergesetzt und sich auch Gedanken darüber gemacht, wie die Verkehrsflüsse während dieser Zeit geordnet werden.
OB Steinruck: Wir suchen den Dialog und setzen auf Verständigung
"Die Arbeiten am Nordbrückenkopf sind aus technischer Sicht extrem anspruchsvoll. Wir bewegen uns hier auf unter-schiedlichen, miteinander verbundenen Ebenen: Es gibt unterirdische Tunnel, Trassen auf Straßenniveau und darüber die Brücke mit all ihren Auf- und Abfahrten. Die Arbeiten dort müssen sehr gut organisiert sein. Zugleich haben sie Auswirkungen auf das Umfeld. Daher war es wichtig, sich frühzeitig Gedanken zu Bauabläufen und Verkehrsführung zu machen. Denn wir wollen vier Dinge: die Einhaltung von Zeit- und Kostenplänen für unser Infrastrukturprojekt, die gute Erreichbarkeit unserer Innenstadt, die Belastungen für Anwohner*innen so gering wie möglich halten sowie klare und verständliche Regelungen für die Verkehrsteilnehmenden in den Jahren der Umsetzung", erklärte Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck.
Damit sich alle Betroffenen auf anstehende Veränderungen einstellen können, ist es Anliegen von Verwaltung und BPG, die geplante Verkehrsführung so früh wie möglich öffentlich vorzustellen und zu erklären. "Wir suchen auf vielfältigen Wegen in den kommenden Wochen und Monaten den Dialog mit den Anwohner*innen, mit der Stadtgesellschaft, aber auch der Region und ihren Institutionen. Die Jahre zwischen 2026 und 2031 werden von dieser Großbaustelle geprägt sein. Darauf müssen wir uns alle gemeinsam einstellen. Zugleich sollten wir uns immer bewusst machen: Ludwigshafen baut hier für die Region. Ludwigshafen sichert und stärkt im volkswirtschaftlichen Interesse unser aller Infrastruktur. Gleichzeitig schaffen wir die Grundlage für unser neues Stadtquartier. Wir wollen nachhaltiger, generations-gerechter und grüner werden. Diese einmalige Chance ist eng mit der Helmut-Kohl-Allee verbunden", so die OB.
Leistungsstarke Hochstraße Süd steht zur Verfügung
Bei ihren Überlegungen zur Verkehrsführung während den Bauarbeiten knüpfen Stadtverwaltung und BPG an die im Zuge der Planungen erarbeiteten Verkehrskonzepte an und entwickeln diese folgerichtig weiter. Der Rückbau des Nordbrückenkopfs und der Bau der neuen Anschlüsse von der ebenerdigen Helmut-Kohl-Allee auf die Kurt-Schumacher-Brücke werden rund vier Jahre in Anspruch nehmen. Start ist Mitte 2026.
Damit diese Arbeiten störungsfrei, sicher und ohne Verzögerungen stattfinden können, wird der komplette Bereich weitgehend für den Verkehr gesperrt. Umleitungen werden eingerichtet und ausgeschildert. Zu dieser Zeit ist die neue Hochstraße Süd wieder für den Verkehr nutzbar. Sie ist leistungsstärker als die bisherige Hochstraße Nord und steht für alle, die aus Ludwigshafen und der Pfalz über den Rhein in die Mannheimer Innenstadt wollen und umgekehrt, zur Verfügung.
Drei-Zonen-Konzept für überregionalen Verkehr
Der reine Durchgangsverkehr wird konsequent im Sinne des so genannten Drei-Zonen-Konzepts geleitet. Dies bedeutet, dass überregionale Verkehre insbesondere über die Autobahnen A6 und A61 geführt werden. Bereits jetzt wird der Lkw-Verkehr zur BASF über den Norden Ludwigshafens und die A6 abgewickelt. Zudem steht die Bundesstraße B9 dann uneingeschränkt zur Verfügung. Alle Instandsetzungs- und Erneuerungsarbeiten in diesem Bereich wurden im Vorfeld vom LBM durchgeführt.
Zusätzliche Hinweistafeln an den Autobahnen sowie die Nutzung digitaler Systeme werden den Verkehr lenken. Damit soll die innere Zone (Kernraum), die aus den Innenstädten von Ludwigshafen und Mannheim besteht, von regionalen und überregionalen Durchgangsverkehren entlastet werden. Weiterhin ist eine wichtige Erkenntnis des Konzeptes, dass nicht alle Verkehre auf alternative Straßen verlagert werden können. Daher muss auch ein Wechsel der Verkehrsträger erreicht werden, um die Menschen gut an ihr Ziel im Kernraum zu bringen.
Eine Stärkung des ÖPNV ist somit ein wesentlicher Baustein. Dies wurde bereits durch größere Kapazitäten in den S-Bahn-Zügen, zusätzliche Angebote im Straßenbahnverkehr und auch im kommenden Jahr konkret im Baustellenbereich durch die Errichtung einer ÖPNV-Trasse für den Busverkehr erreicht. Weiterhin wird in den nächsten Jahren der Radverkehr durch zusätzlich Angebote deutlich bessere Randbedingungen vorfinden.
Die Planer legen großen Wert auf die Erreichbarkeit der City. Hierfür wurde ein ausgetüfteltes Konzept entwickelt. Dies wurde selbstverständlich mit allen Rettungskräften im Vorfeld besprochen und auf deren Bedürfnisse abgestimmt.
Innenstadt und Rhein-Galerie gut erreichbar
Mit den Bauarbeiten am Nordbrückenkopf wird auch die direkte und innerstädtische Nord-Süd-Verbindung über die Rheinuferstraße unterbrochen. Die Zufahrten in die Innenstadt und zur Rhein-Galerie werden entsprechend neu geregelt.
Im nördlichen, also dem Stadtteil Nord/Hemshof zugewandten Bereich der Hochstraße Nord wird ab Höhe des ehemaligen Rathauses/Parkplatz Jaegerstraße die Brücke parallel zur Dessauer Straße behelfsmäßig angepasst, so dass ein jeweils einspuriger Verkehr für Pkw in beide Richtungen über eine Verbindungsspange möglich ist. So kann der Verkehr von der aus Norden kommenden Rheinuferstraße auf die Hochstraße Nord Richtung Westen fahren und auch die Innenstadt erreichen. Auch kann damit der innerstädtische Pkw-Verkehr von Westen kommend Richtung Norden/BASF abgewickelt werden.
Lkw können und dürfen die Verbindungsspange nicht nutzen. Regionaler und überregionaler Verkehr aus Westen nach Norden/BASF wird über das Drei-Zonen-Konzept umgeleitet – also die B9 und die A6 und A61.
Auch für die Straßenbahnen ist es dann nicht mehr möglich, über die Kurt-Schumacher-Brücke von Ludwigshafen nach Mannheim und umgekehrt zu fahren. Sie weichen auf die Konrad-Adenauer-Brücke aus. Hier wird die bis dahin fertiggestellte Anbindung "Bleichstraßen-Kurve" die Verknüpfung der Konrad-Adenauer-Brücke mit dem Straßenbahnnetz deutlich verbessern.
Die Abbiegespur der Kurt-Schumacher-Brücke von Mannheim kommend Richtung Norden und BASF steht jedoch zunächst wie gewohnt zur Verfügung. Im Laufe der Bauzeit können jedoch Ertüchtigungsarbeiten an der Rheinbrücke erforderlich werden, die sowohl den Fahrbahnbereich als auch den Gleisbereich betreffen. Während dieser Zeiten kann es somit zu einer Vollsperrung der Rheinbrücke kommen, was dann auch für die Abbiegespur bedeutet, dass diese in dieser Zeit nicht nutzbar ist.
Wenige Veränderungen ergeben sich für die Erreichbarkeit der Innenstadt aus dem südlichen Stadtgebiet. Rhein-Allee, Mundenheimer Straße und Saarlandstraße sind wie bisher befahrbar, wobei auf den Ausbau des südlichen Teils der Mundenheimer Straße mit den einhergehenden Sperrungen im Jahr 2026 hingewiesen werden muss.
Lösungen für ÖPNV und Radverkehr
"Die Verkehrsplanung für ein solches Großprojekt ist eine Herausforderung. Die Expert*innen haben im Vorfeld die Ausgangslage genau analysiert, Erfahrungen der vergangenen Jahre in die Überlegungen einfließen lassen und viele unterschiedliche Perspektiven und Bedarfe herangezogen. Gute Erreichbarkeit der Innenstadt, möglichst keine Staus aufgrund von Durchgangsverkehr, effiziente Bauabläufe und eine klare und sichere Orientierung für alle Verkehrsteilnehmenden – all das war uns sehr wichtig", betont Bau- und Umweltdezernent Alexander Thewalt.
"Vor diesem Hintergrund haben wir uns für eine Verkehrsregelung entschieden, die während der Großbaustelle vier Jahre währt. Alle können sich nun frühzeitig darauf einstellen und müssen sich vor allem nicht alle paar Monate neu orientieren. Selbstverständlich bleiben wir immer im Dialog mit den Betroffenen. Wenn es Hinweise für kleinere Anpassungen gibt, nehmen wir das gerne auf. Besonders wichtig war uns, dass der ÖPNV in dieser Zeit weiter funktioniert und die Menschen genügend gute Alternativen haben, um vom Auto auf Busse und Bahnen umzusteigen. Dies wurde ebenso mit bedacht wie Lösungen für Radfahrende, die ebenfalls von der Großbaustelle betroffen sind", erklärte Ordnungsdezernent Andreas Schwarz.
Aktuelle Hinweise zum Verkehr in Ludwigshafen liefert zudem stets aktuell das Umweltsensitive Verkehrsmanagement (UVM). Es ist mit dem städtischen Verkehrsrechner verbunden und informiert aktuell über Staus und Baustellen; zugleich gibt es Tipps, wie man trotzdem möglichst schnell und umweltschonend ans Ziel kommt. In den kommenden Monaten wird das System weiter ausgebaut.
Die geplante Verkehrsführung sorgt nun vor allem dafür, dass die Bauarbeiten am Nordbrückenkopf weitgehend störungsfrei verlaufen können. Weil sich nicht ständig Rahmenbedingungen ändern oder teure und aufwändige Behelfsbauten errichtet werden müssen, gilt die Planung für den komplexen Rückbau aus Sicht der Expert*innen als sicher und gut durchgetaktet. Das wiederum spart Zeit und damit auch Kosten, was wiederum der Allgemeinheit zugutekommt.
Zusätzliche Straßenbahn-Angebote und Trasse für Radverkehr
Die Innenstadt ist nach wie vor gut mit dem ÖPNV erreichbar. Die Straßenbahnlinien 4, 7 und 10 werden unverändert verkehren. Die Linie 8 wird nach Öffnung der Konrad-Adenauer-Brücke für die Straßenbahnen ebenfalls wieder fahren. Die Straßenbahn-linie 6 muss über die Konrad-Adenauer-Brücke geführt werden. Damit die Buslinien ungestört fahren können, wird es eine eigene ÖPNV-Trasse auf dem Areal des dann vollständig abgerissenen Rathaus-Centers geben. Weiterhin wird es durch die Fertigstellung der neuen "Bleichstraßen-Kurve" zusätzliche Straßenbahnangebote geben – so beispielsweise die Expresslinie aus Rheingönheim.
Der Radverkehr kann ebenfalls die Behelfstrasse auf dem Rathaus-Areal nutzen. Weiterhin soll bis 2027 der erste Abschnitt des neuen Radweges unter der Hochstraße Süd fertiggestellt sein.
Rückbau des Würfelbunkers startet früher
Anfang April 2026 wird die Auffahrtsrampe an der Rheinuferstraße auf die Hochstraße Nord in Fahrtrichtung Bad Dürkheim gesperrt und schrittweise zurückgebaut. Parallel dazu wird in diesem Bereich die Baustellenzufahrt für den Rückbau des Würfelbunkers eingerichtet.
Dafür muss der rechte Fahrstreifen der Rheinuferstraße in Fahrtrichtung Oppau auf Höhe der stillgelegten Auffahrt für etwa zwei Monate gesperrt werden. Autofahrende können in dieser Zeit entweder über die Heinigstraße auf die Hochstraße Nord in Richtung Bad Dürkheim auffahren oder in Richtung Oppau mit Wendemöglichkeit am Hemshofkreisel fahren und anschließend über die Gegenrichtung auf die B44 in Fahrtrichtung Bad Dürkheim auffahren.
Diese Fahrbeziehung bleibt bis Anfang August 2026 bestehen, danach gelten die Fahrbeziehungen im Rahmen des Rückbaus des Nordbrückenkopfs.