Karriere bei der Feuerwehr

Es gibt nur wenige Berufe, bei denen man so vielseitig helfen kann, auch wenn es durchaus viele Einsatzsituationen gibt, die nicht immer einfach sind.

Neben den klassischen Einsatzgebieten wie der Brandschutz, die technische- und allgemeine Hilfe mit den dazu gehörigen umfangreichen Aus- und Fortbildungen können noch weitere interessante und anspruchsvolle Sonderqualifikationen wie zum Beispiel in den Bereichen Gefahrstoffeinsatz/Messtechnik, der Wasserrettung bis hin zum Feuerwehrtaucher oder die Qualifikation zum Disponent in der integrierten Leitstelle Ludwigshafen und vieles mehr erworben werden.

Natürlich müssen die Einsatzkräfte hierfür körperlich und geistig fit sein. Um diese Fitness zu erhalten, sind neben den ständigen Aus- und Fortbildungen der Dienstsport und das Gesundheitsmanagement ein wichtiger Baustein.

 

Interesse an einer Ausbildung bei der Feuerwehr?

Dann bewerben Sie sich jetzt um einen Ausbildungsplatz als Brandmeister*in (m/w/d).

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Einstellungsvorrausetzungen und Bewerbung

Berufsfeuerwehrfrau oder -mann als Brandmeister*in kann werden, wer über einen Berufsabschluss oder eine Gesellen*innenprüfung verfügt. Neben handwerklichen Ausbildungsberufen können auch andere Berufe für die Feuerwehr geeignet sein.

Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren, wenn Sie nicht wissen, ob ihr Beruf für die Feuerwehr geeignet ist.
Weitere Einstellungsvoraussetzungen sind:

  • Deutsche*r im Sinne des Artikels 116 Grundgesetz oder EU-Bürger*in
  • Erfolgreiche Teilnahme am Auswahlverfahren
  • Gesundheitliche Eignung und gute sportliche Leistungen

Die gesundheitliche Eignung wird nach der erfolgreichen Teilnahme am Auswahlverfahren durch den betriebsärztlichen Dienst der Berufsfeuerwehr und den*die Amtsarzt*Amtsärztin festgestellt.

Erfüllt der*die Bewerber*in die erforderlichen Anforderungen und kommt in die engere Auswahl, wird er oder sie zu einem Informationsabend eingeladen.

Besteht seitens der Bewerber*in weiterhin Interesse, folgt ein eintägiger Einstellungstest. Hier wird die sportliche Leistungsfähigkeit überprüft. Hinzu kommen verschiedene Intelligenz-, Belastungs- und Allgemeintests. Verlaufen diese Tests erfolgreich schließt sich daran ein persönliches Gespräch. Falls dies auch zufriedenstellend verläuft, überprüft ein*e Amtsarzt*Amtsärztin bei einer körperlichen Untersuchung die gesundheitliche Eignung der Bewerber*innen. Erhalten die Bewerber*innen ein Einstellungsangebot und nehmen dieses an, beginnt eine 18-monatige Ausbildungszeit mit einem 22-wöchigen Grundausbildungslehrgang im Tagdienst.

Auswahlverfahren

Im Auswahlverfahren müssen die Bewerber*innen ihre sportliche, handwerkliche und geistige Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen.

Das Auswahlverfahren wird vollständig an einem Tag absolviert und beginnt mit einer ersten sportlichen Aufgabe, dem Beugehang. Im Anschluss folgen theoretische Tests aus den Bereichen Mathematik, Deutsch, technisches Verständnis, Allgemeinwissen und Konzentrationsfähigkeit.

Am Nachmittag werden die sportlichen und handwerklichen Aufgaben absolviert. Den Abschluss bildet das etwa zehnminütige Vorstellungsgespräch.

Folgende sportlichen und praktischen Aufgaben kommen auf die Bewerber*innen zu:

  • Beugehang (Mindestanforderung 45 Sekunden)
  • Ausdauerlauf (Strecke von 3000 Metern, Mindestanforderung 15 Minuten)
  • Streckentauchen (Mindestanforderung 15 Meter vom Beckenrand ohne Startsprung)
  • Tieftauchen (Bergen eines fünf Kilogramm schweren Rings aus 3,8 Metern Tiefe)
  • Schwimmen (Stil nach eigener Wahl, Strecke von 200 Metern, Mindestanforderung 6 Minuten)
  • Sprung ins Wasser vom Sprungbrett aus drei Metern Höhe
  • Drehleitersteigen (erforderlich ist sicheres und zügiges Steigen der 30 Meter langen Leiter, ohne zeitliche Mindestanforderung)
  • Dummy ziehen (eine 75 Kilogramm schwere Puppe ist über eine Strecke von 66 Metern zu ziehen, Mindestanforderung 60 Sekunden)
  • Atemschutzparcours (mehrere Bewerber*innen tasten sich gemeinsam ohne Sicht durch eine Atemschutzübungsstrecke)
  • Handwerkliches Geschick (einfache handwerkliche Aufgaben müssen mit üblichen Werkzeugen erledigt werden)

Handbücher

Das Testhandbuch und das Trainingshandbuch zum physischen Eignungsfeststellung für die Berufsfeuerwehren in Deutschland der Deutschen Sporthochschule Köln stehen zum Herunterladen bereit. In den Handbüchern werden die Testaufgaben detailliert beschrieben. Das Trainingshandbuch gibt Hinweise zur Selbsteinschätzung der sportlichen Leistungsfähigkeit und zur selbstständigen Vorbereitung.

Achtung: Bei der Berufsfeuerwehr Ludwigshafen werden nicht alle Aufgaben aus dem Testhandbuch verlangt. Im Auswahlverfahren werden nur die oben aufgelisteten Aufgaben durchgeführt. Bei den Aufgaben Schwimmen und Drehleitersteigen weichen die Mindestanforderungen der Berufsfeuerwehr Ludwigshafen von den Werten des Testhandbuchs ab.

Ausbildung bei der Feuerwehr

Die Ausbildung zum*zur Brandmeister*in dauert 18 Monate.

Folgende Ausbildungsblöcke werden in der Ausbildungszeit absolviert:

  • Grundausbildung: sechs Monate bei der Berufsfeuerwehr Ludwigshafen, Feuerwache 2
  • Rettungssanitäter*in: drei Monate an einer Rettungsdienstschule und in Praktika in einem Krankenhaus und auf einer Rettungswache
  • Sonderlehrgänge zur Technischen Hilfe und zum Gefahrstoffen an der Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule in Koblenz (insgesamt zwei Wochen)
  • Vorbereitungslehrgang für die Abschlussprüfung (zwei Wochen)
  • Abschlussprüfung an der Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule in Koblenz

Im Rahmen der Ausbildung erwerben Sie eine Reihe von zusätzlichen Qualifikationen, wie beispielsweise:

  • Rettungsschwimmer*in (Stufe silber)
  • Maschinist*in für Löschfahrzeuge und Aggregate
  • Atemschutzgeräteträge*in
  • Sprechfunker*in
  • Strömungsretter*in
  • Führerschein Klasse CE

Der Lehrgang vermittelt alle notwendigen Grundkenntnisse, die für den Feuerwehreinsatzdienst erforderlich sind: Brandschutz, technische Hilfe, Gefahrstoffeinsatz, Absturzsicherung, Wasserrettung, Tierrettung und vieles mehr. Die Ausbildung zum*zur Atemschutzgeräteträger*in spielt hierbei eine elementare Rolle. Das alles wird in der Theorie, aber auch mit sehr vielen praktischen und einsatznahen Übungen gelehrt. Die Teamarbeit spielt hierbei eine äußerst wichtige Rolle. Danach folgt ein Wachabteilungspraktikum, das bedeutet, dass erste Erfahrungen im realen Einsatz im 24-Stunden-Dienst im Wechsel auf allen drei Wache gesammelt werden. Ist das Wachabteilungspraktikum abgeschlossen, erfolgt unter anderem die Ausbildung zum Rettungssanitäter*in, der Erwerb der Fahrerlaubnis der Klasse CE sowie der Truppführerlehrgang.

Zum Abschluss wird die Laufbahnprüfung für das zweite Einstiegsamt gemäß der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung absolviert. Ist auch die Laufbahnprüfung bestanden, werden die fertig ausgebildeten Feuerwehrfrauen und -männer einer Wachabteilung zugeteilt und arbeiten dann im 24-Stunden-Schichtdienst auf einer der drei Ludwigshafener Feuerwachen.

Arbeitsalltag

Berufsfeuerwehrleute arbeiten im Schichtdienst. Bei der Berufsfeuerwehr Ludwigshafen dauert eine Schicht 24 Stunden und beginnt um 8 Uhr. 

Die Schichtfolge ist ein dreiwöchiger Rhythmus:

  • 1. Woche: Dienst am Montag, Freitag und Sonntag
  • 2. Woche: Dienst am Mittwoch und Samstag
  • 3. Woche: Dienst am Dienstag und Donnerstag

Die Wochenarbeitszeit beträgt 48 Stunden und etwa jeder siebte Dienst ist eine Freischicht.

Während einer Schicht werden nicht nur die Einsätze abgearbeitet. Es erfolgen auch ständige Fortbildungen und Übungen. Weiterhin werden Arbeiten auf der Wache zur Instandhaltung von Gebäuden, Fahrzeugen und Geräten oder zur Einsatzvorbereitung erledigt. So verfügt die Feuerwehr über eigene Werkstätten für Kraftfahrzeuge, Atemschutztechnik und Funk- und Kommunikationstechnik. Hier arbeiten die Feuerwehrleute teilweise in ihren erlernten Berufen. Ab 18 Uhr ist Bereitschaftszeit und die Feuerwehrleute können ihre Zeit auf der Feuerwache selbstständig verbringen.

Bezahlung

Berufsfeuerwehrleute werden zu Beamt*innen ernannt. Die Bezahlung wird als Besoldung bezeichnet. Ihre Karriere bei der Berufsfeuerwehr Ludwigshafen beginnen Sie als Brandmeister*in auf Probe in der Besoldungsgruppe A7. Nach einer dreijährigen Bewährungszeit werden Sie zum*zur Brandmeister*in im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit ernannt. Die Besoldung ist neben der Besoldungsgruppe von den persönlichen Familienverhältnissen abhängig und setzt sich aus dem Grundgehalt, den Zulagen und dem Familienzuschlag zusammen. Der Sold steigert sich in den sogenannten Besoldungsstufen alle zwei, drei oder vier Jahre.

Es ist zu beachten, dass Beamt*innen keine Sozialversicherungsbeiträge bezahlen, weil die Dienstherrin (Stadt Ludwigshafen) für ihre Beamten*innen die Versorgung (Krankheit, Dienstunfallfürsorge, Pension usw.) gewährleisten muss. Bei der Berechnung der Nettobesoldung ist daher nur die Einkommensteuer abzuziehen.

Krankenversichert sind Berufsfeuerwehrbeamt*innen über die sogenannte Beihilfe. Der Dienstherr übernimmt 50 Prozent der Behandlungskosten. Über die restlichen 50 Prozent müssen die Beamti*nnen eine private Krankenversicherung abschließen. In Abhängigkeit der Familienverhältnisse vergrößert sich der Beihilfeanteil des Dienstherrn (bspw. 70 Prozent bei zwei Kindern). Auch Ehepartner*innen und Kinder können über die Beihilfe mitversichert sein. Nach dem Ausscheiden aus dem Dienst zahlt der Dienstherr Pensionsansprüche aus und gewährleistet weiterhin die Beihilfe.

Berechnungsbeispiele

  • Brandmeister*in, ledig, 23 Jahre

    2711,06 Euro Grundgehalt (A7, Stufe 2 LBesG)
    + 23,64 Euro allgemeine Stellenzulage    
    + 66,35 Euro / 132,69 Euro Feuerwehrzulage nach einem Jahr / nach zwei Jahren         
    zzgl. Zulagen für Dienst zu ungünstigen Zeiten

  • Brandmeister*in, verheiratet, 1 Kind

    2711,06 Euro Grundgehalt (A7, Stufe 2 LBesG)
    + 23,64 Euro allgemeine Stellenzulage    
    + 77,11  Euro Familienzuschlag Ehe
    + 216,32 Euro Familienzuschlag 1. Kind         
    + 66,35 Euro / 132,69 Euro Feuerwehrzulage nach einem Jahr / nach zwei Jahren         
    zzgl. Zulagen für Dienst zu ungünstigen Zeiten

  • Zulage Dienst zu ungünstigen Zeiten

    Die Zulage beträgt

    •  2,72 Euro je Stunde für Dienst an Sonntagen und gesetzlichen Wochenfeiertagen,
    • 0,64 Euro je Stunde für den Dienst an Samstagen in der Zeit zwischen 13 und 20 Uhr sowie
    • 1,28 Euro je Stunde für den Dienst an Samstagen in der Zeit zwischen 20 und 6 Uhr.

Podcast: Zu Gast bei der Berufsfeuerwehr Ludwigshafen


Podcast der Stadtverwaltung