"Lied vom trunkenen Satyr" – musikalische Matinee im Wilhelm-Hack-Museum
13.02.2025
Im Rahmen der aktuellen Ausstellung "Irgendwo ist eine Heimat. Der Dichter Dieter Straub zwischen Ludwigshafen, Berlin und Ägina" laden das Stadtmuseum und das Stadtarchiv am Samstag, 22. Februar 2025, um 11 Uhr, zu einer musikalischen Matinee im Wilhelm-Hack-Museum, Berliner Straße 23, ein.
Uraufgeführt wird dabei die Erstvertonung von Dieter Straubs Gedicht "Lied vom trunkenen Satyr" aus der Gedichtsammlung "Zeit der Olive" von Stefan Stoll. Er hatte sich anlässlich der Ausstellung "Irgendwo ist eine Heimat" dieses Werkes angenommen. Die Komposition wurde gefördert vom Landesmusikrat Rheinland-Pfalz. Komponist und Bariton Stefan Stoll übernimmt dabei auch den Gesangspart, begleitet am Horn von William Jones und am Flügel von Erika le Roux.
Der Ludwigshafener Dichter Dieter Straub (1934 bis 2014) lebte von den 1980er Jahren bis kurz vor seinem Tod auf der griechischen Insel Ägina. Straubs Liebe zur klassisch-antiken Geschichte und Mythologie sowie zum zeitgenössischen Griechenland spiegelt sich in vielen seiner Gedichte und anderen Arbeiten. Einige seiner Texte wurden im Stil zeitgenössischer Musik (Neue Musik) interpretiert und aufgeführt; so vertonte auch Stefan Stoll bereits 1993 ein Werk Straubs. Dessen Partitur ist immanenter Teil von Straubs illustriertem Gedichtband "Asphodelische Mysterien", erschienen 1995 im Aphaia-Verlag.
Die Begrüßung und Einführung am 22. Februar übernimmt Dr. Regina Heilmann, Leiterin des Stadtmuseums und Projektleiterin der Ausstellung. Im Lauf der rund einstündigen Veranstaltung wird das Stück zweimal aufgeführt: zunächst ohne Erklärungen und ein weiteres Mal nach Ausführungen des Komponisten zu dessen Entstehungsprozess. Wiedergegeben wird zudem eine Liveaufnahme aus den 1990er Jahren von Stolls damaliger Gedichtvertonung aus Straubs "Asphodelischen Mysterien".
Untermalt wird die Veranstaltung darüber hinaus durch Lyrikvorträge von Rebecca Erkelenz, Felix Erkelenz und Nico Wolf, Mitwirkenden der Theater AG des Max-Planck-Gymnasiums, also der Schule, auf der auch Dieter Straub sein Abitur ablegte und wo nachweislich sein Interesse an der Antike geweckt wurde. Die Theater-AG wird geleitet von Dr. Anja Rigi-Luperti. Abschließend sind die Besucher*innen zu einem geselligen Beisammensein im Foyer des Wilhelm-Hack-Museums eingeladen, wo anlässlich der Matinee die Dieter-Straub-Ausstellungsbanner aufgestellt werden.
Die Matinee ist Teil des Begleitprogramms zur Ausstellung, die noch bis zum 11. April im Stadtarchiv, Rottstraße 17, zu sehen ist. Informationen über die Ausstellung gibt es im Internet unter www.dieter-straub-portal.de. Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist nicht erforderlich. Der Eintritt für das gesamte Wilhelm-Hack-Museum ist an diesem Tag frei.
Für Rückfragen steht Dr. Regina Heilmann per E-Mail an regina.heilmann@ludwigshafen.de oder telefonisch unter 0621 504-2580 zur Verfügung.
Zum Hintergrund:
Stefan Stoll ist 1963 in Salzburg geboren. Zu seinem Werdegang: Studium der Musikwissenschaft und Philosophie in München, 1986 bis 1993 Studium der Komposition an der Hochschule der Künste Berlin bei Witolf Szalonek, Frank Michael Beyer und Gösta Neuwirth. Privates Gesangsstudium bei Claudia Eder, Marianne Fischer-Kupfer und Eike Wim Schulte. Zahlreiche Stipendien, Auszeichnungen und Aufführungen eigener Werke, mit dem Schwerpunkt auf Neuer Musik.
In seiner langjährigen Theaterlaufbahn war Stefan Stoll Mitglied der Ensembles am Staatstheater Cottbus (ab 1996), der Komischen Oper Berlin (1998 bis 2004) und des Badischen Staatstheaters Karlsruhe (2008 bis 2011). Stefan Stoll feiert Erfolge in Buffo-Rollen wie Bartolo und Don Pasquale wie aber auch in dramatischen Bariton-Partien als Pizarro, Alberich, Gunther, Holländer, Scarpia und Fra Melitone an Bühnen im In- und Ausland. Seit der Saison 2012 arbeitet Stefan Stoll freischaffend und ist regelmäßiger Gast unter anderem an der Oper Leipzig, den Staatstheatern Darmstadt, Mainz, Nürnberg und Wiesbaden, der Opera Zuid (Niederlande), der dänischen Nationaloper, am Nationaltheater Weimar, sowie an den Bühnen in Odessa und Daegu (Korea) und dem Teatro Comunale di Savona, den Opernfestspielen Heidenheim und den Bregenzer Festspielen.
Als gefragter Konzertsänger trat er unter anderem in der Berliner Philharmonie, Kölner Philharmonie und Liederhalle Stuttgart auf. Im Frühjahr 2025 gibt er zum Beispiel für das Landestheater Niederbayern den Part des Schigolch in Alban Bergs Oper "Lulu".
Stefan Stoll lebt in Oppenheim/Rheinland-Pfalz.
Informationen zu William Jones gibt es im Internet unter wjones.home.ktk.de; zu Erika le Roux unter erika-le-roux.de.