150 Jahre Stadtbibliothek Ludwigshafen - Bibliothek startet mit Teilnahme an der Nacht der Bibliotheken am 4. April in ihr Jubiläumsjahr

20.03.2025

Die Nacht der Bibliotheken wird in diesem Jahr zum ersten Mal deutschlandweit gefeiert. Am Freitag, 4. April 2025 öffnen Bibliotheken in ganz Deutschland ihre Türen und laden unter dem Motto "Wissen. Teilen. Entdecken" dazu ein, die vielfältigen Angebote in den Bibliotheken vor Ort zu entdecken. Die Schirmherrschaft dieser besonderen Veranstaltung übernimmt Elke Büdenbender, die Frau des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier. 

Von Nordrhein-Westfalen bis nach Südtirol – zahlreiche Bibliotheken öffnen aus diesem Anlass ihre Pforten, und auch die Stadtbibliothek Ludwigshafen, Bismarckstraße 44-48, verspricht mit Aktionen in der Zentralbibliothek und zwei Stadtteil-Bibliotheken einen besonderen Aktionstag für alle – von Familien mit Kindern ab acht Jahren bis zu Erwachsenen, die auf der Suche nach Unterhaltung, Entspannung und kreativer Inspiration sind. Für das Team der Ludwigshafener Stadtbibliothek ist die Nacht der Bibliotheken zudem der ideale Rahmen, um ein besonders Jubiläum zu feiern: Die Stadtbibliothek wird in diesem Jahr 150 Jahre alt.

Bei einem Pressegespräch am Donnerstag, 20. März 2025, 10 Uhr, stellten Stefanie Kleinsorge, Leiterin des Bereichs Kultur der Stadt, Tanja Weißmann, Leiterin der Stadtbibliothek, und Ines Arnold, Teamleiterin der Erwachsenenbibliothek, das Programm der Nacht der Bibliotheken vor und gaben einen Einblick in die nunmehr 150-jährige Geschichte von Ludwigshafens meistbesuchter Kulturinstitution.

Mehr als 220.000 Besucher*innen zählten die Stadtbibliothek mit ihrer Zentralbibliothek in der Bismarckstraße und acht Stadtteil-Bibliotheken im vergangenen Jahr. Rund 14.000 aktive Nutzer*innen gibt es aktuell. Mehr als 300.000 Medien hat die Bibliothek in ihrem Bestand.

Das Programm der Nacht der Bibliotheken in Ludwigshafen startet um 14.30 Uhr und endet um Mitternacht. Maßgeblich beteiligt ist der Förderkreis der Stadtbibliothek e.V. Er unterstützt die Stadtbibliothek seit 24 Jahren mit verschiedenen Aktionen. Weitere Fördervereine gibt es auch in den Stadtteilen in Ruchheim und Gartenstadt.

Abwechslungsreiche Aktivitäten von 14.30 bis 18 Uhr

Los geht es mit dem ersten Teil des Programms um 14.30 Uhr bei einem Büchertausch-Café im Foyer der Zentralbibliothek. Hier bietet sich die Gelegenheit, bei einem Kaffee und einer frischgebackenen Waffel vom Förderkreis, ausgelesene Lieblingsbücher weiterzugeben und neue Schätze zu entdecken. Eine Anmeldung für einen eigenen Stand ist online möglich unter https://www.ideenw3rk.de/buechertausch/.  Zur gleichen Zeit kommen kreative Köpfe beim Raysin-Workshop auf ihre Kosten und können Deko- und Geschenkartikel gestalten. 

Um 15 Uhr startet im Gaming-Raum im Ideenw3rk das "Eltern-Kind"-Gaming, bei dem Eltern und Kinder gemeinsam oder gegeneinander in beliebten Spielen antreten. Eine besondere Aktion plant auch der Förderkreis: Die Besucher*innen können sich selbst Tassen, Gläser und kleine Taschen mit den prämierten Motiven des Designwettbewerbs bedrucken, der anlässlich des 150-jährigen Jubiläums vom Förderkreis ausgerichtet wurde.

Höhepunkt der Festaktivitäten

Ein echtes Highlight des Abends erwartet die Gäste mit dem Kabarett "Reusch rettet die Welt", bei dem der bekannte SWR3-Wochenrückblicker Stefan Reusch in gewohnt humorvoller Art die drängenden Fragen unserer Zeit behandelt. Der Auftritt von Stefan Reusch ist um 19.15 Uhr. Vorher begrüßt Bürgermeisterin Prof. Dr. Cornelia Reifenberg die Gäste. Bei einer Runde im "Silent Reading Club" auf Ebene 2, können alle, die lieber in Ruhe ein gutes Buch genießen möchten, in der Gemeinschaft von Gleichgesinnten in ihrer aktuellen Lektüre versinken. Außerdem wird es im Ideenw3rk in einer Art DIY-Lounge eine gemütliche Handarbeitsrunde geben, bei der gemeinsam kreative Projekte umgesetzt werden.

Stimmungsvoller Ausklang – von 21 bis 0 Uhr

Der Abend endet mit einer Reihe von spannenden Aktionen: Wer nach dem Kabarett noch ein wenig mit einem Drink im Lesecafé verweilen möchte, kommt bei der Bib-Lounge, gesponsert durch den Förderkreis, auf seine*ihre Kosten. DJ to66l vom DJ-Kollektiv Waldrauschen, sorgt mit stimmungsvoller Musik für das passende Ambiente. Bei einer "historischen" Late-Night-Bingo-Führung gibt es einen besonderen Blick hinter die Kulissen. Bestandskund*innen können am Glücksrad tolle Preise gewinnen und für Neukund*innen gibt es in der Happy-Hour von 23 bis 0 Uhr den Benutzungsausweis zum halben Preis der Jahresgebühr: eine perfekte Gelegenheit, um die Angebote der Bibliothek neu für sich zu entdecken.

Der Förderkreis der Stadtbibliothek versorgt die Gäste am Abend mit leckeren Drinks und Snackbechern.

Für die ganz Kleinen: Kuscheltier-Übernachtungsparty

Eine besondere Aktion gibt es auch für die Kleinsten der Bibliotheksbesucher*innen. Sie können ihre Kuscheltiere zur Übernachtungsparty in der Zentralbibliothek abgeben. Die Kinder können ihre Kuscheltiere am Freitag bis 18 Uhr in der Bibliothek vorbeibringen und am nächsten Morgen wieder abholen – Welche Abenteuer haben die Plüschfreund*innen in der Nacht erlebt? Vielleicht haben sie geheime Orte entdeckt oder einen nächtlichen Streifzug durch die Regale gemacht? Jedes Kind bekommt bei der Abholung seines Kuscheltiers einen Brief, in dem diese und andere Geheimnisse gelüftet werden. Die Stadtbibliothek hat am Samstag, 5. April von 10 bis 15 Uhr geöffnet.

Programm in den Stadtteil-Bibliotheken

Auch zwei Stadtteil-Bibliotheken beteiligen sich am 4. April mit Programmpunkten bei der Nacht der Bibliotheken: In der Stadtteil-Bibliothek in Ruchheim, Fußgönheimer Straße 13, liest der Ludwigshafener Frank Schelling aus seinem neuen Kriminalroman "Im Auftrag der sichtbaren Gefühle". Ein Blick in die Zukunft offenbart eine erschreckende Wahrheit. Doch wem könnte diese Erkenntnis anvertraut werden — der Politik, der Wissenschaft, der Kultur? Und welche Worte könnten eine Veränderung bewirken? 

Schelling erkundet in seinem Roman die Vision von einem Leben, in dem Menschen als Gemeinschaft und nicht als Gegner existieren. Der am 31. März im PMLakeman-Verlag erscheinende Roman verspricht einen Abend voller Spannung und tiefgründiger Gedanken. Los geht es um 18 Uhr. Eine Anmeldung ist möglich unter Telefon 06237 590368 oder per E-Mail an stadtbibliothek.ruchheim@ludwigshafen.de.

In der Stadtteil-Bibliothek in Friesenheim, Spatenstraße 15, lesen Mitglieder des Literarischen Vereins der Pfalz e.V. aus der Anthologie "Kindheitsträume". Die Geschichten der 26, zwischen 1935 und 1964 geborenen, beteiligten Vereinsmitglieder erzählen von Kinderspielen auf der Straße, Abenteuern zwischen Ruinen und Fabrikschloten sowie den Herausforderungen der Kindheit. Die Jahresgabe wurde durch den Bezirksverband Pfalz gefördert. Es lesen an dem Abend Winfried Anslinger, Manfred Dechert, Ursula Dörler und Lothar Seidler. Eine Anmeldung ist möglich unter Telefon 0621 504-2589.

Alle Informationen zum Programm der Nacht der Bibliotheken gibt es im Internet auf https://stadtbibliothek.ludwigshafen.de/ sowie telefonisch unter 0621 504-2605 sowie per E-Mail an stadtbibliothek@ludwigshafen.de.

150 Jahre Stadtbibliothek Ludwigshafen

Öffentliche Bibliotheken sind heute weit mehr als reine Büchersammlungen. Sie sind lebendige Orte des Wissens, der Kultur und der Begegnung. Als sogenannte Dritte Orte, neben dem eigenen Zuhause und dem Ausbildungs- bzw. Arbeitsplatz, bieten sie niederschwelligen Zugang zu Bildung, Inspiration und gesellschaftlichem Miteinander. Und das ganz unabhängig von Alter, Herkunft oder sozialem Status - Bibliotheken sind ein Ort für alle Menschen.

Sie wirken als Wissensvermittler in einer Zeit der Informationsflut. Sie fördern Medienkompetenz, unterstützen lebenslanges Lernen und schaffen Räume für kreativen Austausch. Ob als Rückzugs-, Veranstaltungs- und Lernort oder kultureller Treffpunkt – Bibliotheken spiegeln immer auch die gesellschaftlichen Entwicklungen wieder und passen sich dabei stetig den sich verändernden Bedürfnissen der Gemeinschaft an und eröffnen neue Perspektiven.

Genau diese Rolle nimmt auch die Stadtbibliothek Ludwigshafen ein – und das mittlerweile seit 150 Jahren. Was 1875 als kleine Büchersammlung mit 512 Bänden und 238 Lesern begann, hat sich zu einer modernen Bibliothek mit digitalen Angeboten, vielfältigen Veranstaltungen, einladenden Räumlichkeiten und einer lebendigen Community entwickelt. Heute ist die Stadtbibliothek Ludwigshafen ein Ort des Wissens, der Inspiration und der Begegnung. Sie hat Generationen von Leser*innen begleitet und ist als eine der meistbesuchten Kultureinrichtungen fest im Stadtleben verankert.

1875 wurde im Ludwigshafener Lehrerkollegium der Beschluss gefasst, eine Bibliothek zu gründen. Dieser Beschluss wurde nur kurze Zeit später in die Tat umgesetzt. Ihren ersten Raum fand die Bibliothek im Schulhaus in der Bismarckstraße, direkt gegenüber ihrem heutigen Standort. Damit gehörte die Stadt deutschlandweit mit zu den ersten, die eine "Volksbibliothek" ins Leben rief. Ihr erster Leiter war Hauptlehrer Jakob Esselborn. 

Obwohl schon gut angenommen, verzeichnete die Bibliothek erst unter der Leitung von Hans Lebender (1911 bis 1920) einen ersten Aufschwung. Während dieser Zeit zog die Bibliothek erst in die damalige Maxschule und später in Räumlichkeiten in der Gräfenauschule.

Nach der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und dem Zweiten Weltkrieg war es ein Glücksfall für die Bibliothek, als der damalige Oberbürgermeister Dr. Hans Klüber 1957 einen "Aufbauplan für die Stadtbücherei" forderte und diese Forderung auch realisierte. So konnte im Jahre 1963 die heutige Zentralbibliothek wieder zurück in die Bismarckstraße ziehen – erstmals in ein eigens für diesen Zweck vorgesehenes und neu erbautes Gebäude. Die Festrede zur Eröffnung hielt Ernst Bloch.

In eine neue Ära führte die Komplettsanierung der Jahres 2012 bis 2017, in deren Folge die Bibliothek mit neuem digital-analogen Konzept deutschlandweit und international von sich reden machte.

2025 feiert die Stadt diese Entwicklung und blickt auf 150 Jahre Stadtbibliothek Ludwigshafen zurück. Mit dem umfangreichen Programm zur Nacht der Bibliotheken startet das Team der Bibliothek – bestehend aus 40 hauptamtlichen und 103 ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen - offiziell in das Jubiläumsjahr. Auch im weiteren Jahresverlauf wartet noch das ein oder andere Highlight auf die Gäste der Stadtbibliothek. Wer mehr über die Geschichte der Stadtbibliothek erfahren möchte, kann sich bereits heute den 24. Oktober, den Tag der Bibliotheken, vormerken. An diesem Tag gibt Dr. Stefan Mörz, Leiter des Stadtarchivs, spannende Einblicke in die bewegte Vergangenheit. Weitere Aktionen sind in Planung, man darf gerne gespannt sein.

 

 

 

 


Podcast der Stadtverwaltung