Erste Asylbewerber*innen ziehen aus Walzmühle aus

05.06.2024

Geflüchtete, die bisher in der Interims-Notunterkunft in der Walzmühle untergebracht sind, ziehen ab Ende Juni in neue Unterkünfte um. Die Stadtverwaltung gestaltet gruppenweise den Umzug; die betroffenen Menschen sind darüber von der Stadtverwaltung bereits informiert worden.

Bis zu 80 Menschen werden von der Walzmühle in Unterkünfte in Containerbauweise in die Wollstraße umziehen. Gleichzeitig werden aus den dortigen Hallen, die ebenfalls Notunterkünfte sind, 85 Menschen in die neuen Gebäude dort einziehen. Es handelt sich um zwei dreigeschossige Gebäude, die in unmittelbarer Nähe zum bisherigen Standort Wollstraße seit März 2024 errichtet wurden. Die Gebäude bestehen aus kleineren Wohneinheiten und sind für 210 bis 225 Menschen konzipiert.

Die Stadt Ludwigshafen bringt seit Januar 2024 in einer Notunterkunft, die in Räumen eines ehemaligen Supermarktes in der Walzmühle eingerichtet wurde, Geflüchtete unter. Dabei handelt es sich um eine kurzfristige Notlösung, die seit Januar greift, bis neue Unterkünfte hergerichtet sind und zur Verfügung stehen. Nun steht in der letzten Juniwoche der erste größere Umzug an.

In der Walzmühle verbleiben damit zunächst noch rund 100 Bewohner*innen. Sie werden voraussichtlich im August in neue Unterkünfte an der Bayreuther Straße umziehen. Damit wird die Walzmühle pünktlich für den durch den Eigentümer geplanten Umbau der Immobilie in ein Nahversorgungszentrum zur Verfügung stehen.

An der Bayreuther Straße entstehen derzeit ebenso wie an der Wollstraße Unterkünfte. Die Arbeiten für die neuen Unterkünfte laufen, auch wenn der starke Regen der vergangenen Wochen dem Untergrund ziemlich zugesetzt und die Baumaßnahme verzögert hat. Die Unterkünfte sollen im Laufe des Augusts fertig gestellt sein. Dort handelt es sich um vier dreigeschossige Gebäude für bis zu 450 Menschen. Die Stadtverwaltung hatte am 21. März Anwohnerschaft und Öffentlichkeit ausführlich über ihre Planungen informiert.

Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck dankt allen Beteiligten für die schnelle Umsetzung. "In wenigen Monaten haben wir an zwei Standorten neue Unterkünfte für Geflüchtete geschaffen, die in den kommenden zwei bis drei Jahren genutzt werden sollen. Wir stehen hier mehrfach in der Verantwortung. Da ist die humanitäre Verantwortung, Menschen, die vor Krieg und Gewalt bei uns Schutz suchen, aufzunehmen. Gleichzeitig verstehen wir auch die Sorgen von Menschen, in deren Nachbarschaft Unterkünfte entstehen. Zudem geht es um eine faire Verteilung von Ressourcen. Deshalb haben wir immer den Dialog gesucht und offen gesagt: Es gibt nicht den einen richtigen Weg, sondern wir müssen Kompromisse schließen und Interimslösungen akzeptieren. Wichtig ist aber, dass wir bei allem, was wir tun, transparent und verlässlich agieren und die Versprechen, die wir geben, auch halten", betont die OB.

"Bau- und Sozialdezernat haben Hand in Hand gearbeitet, damit die Unterkünfte in der Wollstraße und Bayreuther Straße schnell zur Verfügung stehen können. Ich danke meinen Mitarbeiter*innen, die mit großem Engagement diese Zusatzaufgabe gestemmt haben. Die Sonderregelungen im Baurecht, die derzeit für Asylunterkünfte gelten, sind für die schnelle Umsetzung ebenso Voraussetzung", sagt Bau- und Umweltdezernent Alexander Thewalt. "Ich möchte mich auch bei allen bedanken, die die Umzüge geplant haben und durchführen und für einen reibungslosen Ablauf sorgen. Die Abteilung Asyl hat in der Wollstraße vor Ort Büros und ist für die Menschen ansprechbar. Gleichzeitig werden wir integrative Angebote, die in der Walzmühle gestartet sind, am anderen Standort fortführen", ergänzt Sozialdezernentin Beate Steeg.

 

Podcast der Stadtverwaltung