OB Steinruck: Schlagen neues Kapitel am Berliner Platz auf

Ausschuss-Empfehlung für Stadtrat: Aus für Metropol-Projekt – Neue Planung vorgestellt

Einstimmig hat der Bau- und Grundstücksausschuss (BGA) bei seiner Sitzung am Montag, 13. Mai 2024, dafür gestimmt, die Aufhebung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans für das "Metropol"-Hochhaus am Berliner Platz einzuleiten. Damit hätte das Vorhaben "Metropol" auch keine baurechtliche Grundlage mehr. Gleichzeitig votierte das Gremium mit großer Mehrheit dafür, das vorhabenbezogene Bebauungsplanverfahren für das Projekt "Bürohaus am Berliner Platz" der Unmüssig Bauträgergesellschaft zu starten. Die Beschlüsse des Bau- und Grundstücksausschusses sind eine Empfehlung an den Stadtrat, der am Ende die Entscheidung trifft. Das Gremium folgte damit in beiden Fällen den Vorschlägen der Stadtverwaltung.

"Der Bau- und Grundstücksausschuss kann heute die Weichen dafür stellen, dass am Berliner Platz ein neues Kapitel aufgeschlagen wird. Wir haben damit die Chance, Wunden zu heilen, die diese unsägliche Baustelle mitten in unserer Stadt gerissen hat. Wir können einen Schlussstrich ziehen und ein neues Kapitel aufschlagen", erklärte Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck zu Beginn der Sitzung. Die Verwaltung hatte in der Vergangenheit nur sehr begrenzt Einfluss auf die Entwicklung des "Metropol"-Vorhabens nehmen können, da aufgrund der Eigentumsverhältnisse der Insolvenzverwalter der Metropol

Projektentwicklungsgesellschaft Herr des Verfahrens war. Diese hatte bekanntlich am 11. Juli 2022 beim Amtsgericht Karlsruhe einen Insolvenzantrag gestellt, was zur Einstellung des geplanten Metropol-Projekts am Berliner Platz führte. Mit der Unmüssig Bauträgergesellschaft aus Freiburg konnte im Frühjahr 2024 ein neuer Investor für ein städtebauliches Nachfolgeprojekt am Berliner Platz gefunden werden. "Ich möchte mich hier bei allen bedanken, die am Ende zu dem Schluss kamen, dass dies die beste Lösung für alle Beteiligten ist. Es gab hier durchaus unterschiedliche Interessen sowie intensive Verhandlungen und es ist gut, dass sich alle nunmehr auf einen Verfahrensweg verständigen konnten, der den Weg für etwas Neues frei macht", sagte Steinruck.

Nach den Vorstellungen von Hans-Peter Unmüßig, der gemeinsam mit Architekt Prof. Max Dudler seine Pläne im Bau- und Grundstücksausschuss präsentierte, soll anstelle des bisher geplanten 19-geschossigen "Metropol"-Hochhauses ein fünf bis siebengeschossiges Büro- und Geschäftshaus entstehen, das sich gut in das städtebauliche Umfeld einfügt. Der Platanenhain bleibt in seiner Form erhalten. Die Planung sieht vor, dass sich das Gebäude mit einer oberirdischen Bruttogeschossfläche von rund 13.000 Quadratmetern vor allem durch eine nachhaltige Bauweise auszeichnen soll, die die Umwelt schonen und auch langfristig Effizienz und Wirtschaftlichkeit gewährleisten soll. Im Erdgeschoss des neuen Büro- und Geschäftshauses sollen Gastronomie und Einzelhandel entstehen. In den darüber liegenden Geschossen sind Büroflächen vorgesehen. Die Dachterrassen sollen begrünt werden. "Alle Voraussetzungen für die Einleitung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans sind erfüllt. Die zuständigen Mitarbeiter*innen haben sehr gut und schnell gearbeitet. Verglichen mit dem "Metropol"-Hochhaus handelt es sich hier um ein deutlich kleineres Bürogebäude, das sich in die Situation am Berliner Platz einpasst. Unsere Aufgabe ist es nun, die Realisierung des Vorhabens in einem geordneten Verfahren zu begleiten", verdeutlichte Bau- und Umweltdezernent Alexander Thewalt.

"Natürlich ist das Thema 'Metropol' emotional aufgeladen und natürlich verbinden sich mit einem Neuanfang am Berliner Platz Hoffnungen und Erwartungen. Und natürlich ist es ein politisches Anliegen, für dieses zentrale Areal, das eben nicht im Besitz der Stadt ist, eine stadtverträgliche Lösung voranzutreiben. Zunächst aber stehen wir heute hier, um über den Start baurechtlicher Verfahren zu entscheiden als Basis für künftige Entwicklungen. Und diese Verfahren verlaufen genauso wie bei jedem anderen Projekt, wo Baurecht geschaffen und wo Verträge geschlossen werden müssen, wo Prozesse einzuhalten und rechtliche Rahmenbedingungen zu beachten sind. Wir alle haben unsere Vorstellungen und Ideen. Aber genauso wichtig ist es, dass wir alle Verfahren mit der gebotenen Gründlichkeit abarbeiten und alle rechtlichen Rahmenbedingungen würdigen. Wir können heute die Weichen stellen, aber wir stehen noch am Anfang eines Prozesses", erläuterte die OB.